Viele liebe Grüße war gestern. Schneller noch als das Virus hat sich in den letzten Tagen der Gruß „Bleib gesund“ ausgebreitet.

Auch wenn wir stetig dabei sind, die analogen Kontakte auszudünnen, sind wir derzeit mit der ganzen Corona-Thematik aufs Engste verflochten. Corona geht viral. Unzählige Videos, Kommentare, Ideen, Weisheiten und Witze werden geteilt und Corona dominiert nicht nur die öffentlichen Medien, sondern auch unsere Privatgespräche, unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Handlungen. Corona stellt unser ganzes Leben auf den Kopf – und vielleicht liegt darin auch eine Chance.

In all dem medialen Getummel sollte uns klar sein, dass die Wirklichkeit, wie wir sie erfahren, immer ein Konstrukt ist. Wir wägen uns in der Illusion, über ein Thema umfassend informiert zu sein, aber in Wirklichkeit gibt es zahlreiche Komponenten, die wir einfach nicht kennen. Dennoch haben wir feste Konzepte und Meinungen über Viren, Gefahren, Kriege und Maßnahmen. Ich glaube, dass die meisten Wissenschaftler, Ärzte und Politiker und Mitmenschen gerade wirklich nach Kräften bemüht sind, das Beste für die Bevölkerung zu tun. Ich glaube aber auch, dass wir dabei zu einem gewissen Grad in unseren Konzepten feststecken. Ich möchte damit die Maßnahmen keinesfalls für überflüssig erklären – ganz im Gegenteil – ich plädiere dafür, sie umsichtig umzusetzen. Das agierende Weisungskommittee aus Politik, Wissenschaft und Ärzten hat es im Blick, Leben zu retten. Und zwar ganz handfest. Mensch lebt oder Mensch stirbt. Atmet oder atmet nicht. Und es ist gut und ich bin dankbar, dass wir so engagierte Lebensretter haben!

Und gleichzeitig möchte ich die Debatte, unsere Vorstellungen und Konzepte um ein paar Komponenten erweitern, die auf staatlicher Seite in der Regel weniger mitbedacht werden können, und die auch absolut wichtig sind. Nämlich unser aller Beitrag zu einem gesunden Gesamtorganismus.

Ein gesunder Gesamtorganismus

Das System Mensch ist komplex. Es ist auf der individuellen Ebene höchst komplex mit all den Synapsen, Botenstoffen, Gedanken und Gefühlen, den frühkindlichen Prägungen, den mannigfaltigen Aktions- und Reaktionsmöglichkeiten, dem freien Willen, den latenten Sehnsüchten und Süchten und, und, und…. Und das System Mensch ist kollektiv höchst komplex. In seinen Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten, in seinem Sozialverhalten, im Herdentrieb oder Revierverhalten, den feinen Resonanzgesetzten, der Verbundenheit, der Weitergabe, der Ansteckung, und, und, und…. Und das alles im digitalen Zeitalter, wow!

Bitte verwechselt „Zuhause bleiben“ nicht damit, nur noch auf der Couch zu liegen und euch mit Medien voll zu laden, denn es gibt eigentlich nichts langfristig Schädlicheres bzw. Schwächenderes für das Immunsystem! Bewegungsarmut, Eingesperrt-Sein, soziale Isolation und destruktive Gefühle sind so ziemlich die treffendsten Maßnahmen, um gesunde Immunität und Lebendigkeit Stück für Stück abzutöten. Depressions- und Aggressionsraten steigen und das Immunsystem baut ab. Ein Mensch, der über einen längeren Zeitraum unter diesen Bedingungen lebt, erliegt um ein vielfaches schneller Krankheiten und schließlich auch dem medizinischen Tod. Abgesehen davon, dass er schon vorher kein besonders erfüllendes, also lebendiges, Leben hatte. Und was bedeutet das Sterben, wenn man vorher nicht gelebt hat?

Mein Vorschlag:

  • Überlassen wir das akute und medizinische Menschleben-Retten den Experten
  • Halten wir ihnen den Rücken frei, indem wir unseren Beitrag zur verlangsamten Ausbreitung leisten
  • und kümmern wir uns ansonsten im Rahmen unserer aktuellen Möglichkeiten um alle anderen Aspekte eines gesunden Organismus!

Nicht nur aus zahlreichen wissenschaftlichen Studien, auch aus eigener Erfahrung wissen wir, was es braucht, um unseren eigenen Organismus und das System, das Umfeld, in dem wir eingebunden sind, gesund und vital zu halten. Und ich möchte weitergehen als „gesund“. Ich möchte von „lebendig“ sprechen. Unser Immunsystem IST Lebendigkeit! Jede Zelle in deinem Körper arbeitet daran. Jede kleine Zelle in deinem Körper ist damit beschäftigt, dieses DEIN LEBEN zu bewahren und zum Blühen zu bringen. Und das können wir teilen, damit können wir andere anstecken. Denn wir sind aufs Engste miteinander verbunden, nicht nur in Sorge oder Schwächung, sondern ebenso in Ermutigung, Kreativität, Fürsorge, Inspiration, Mitgefühl, Stärkung.

Hier also ein paar Ideen für dich und dein engstes Umfeld für diese intensive und vielleicht sogar wertvolle und wichtige Zeit, die vor uns liegt.

Lebendige Nahrung

Versuche, so viel lebendige Nahrung wie möglich zu dir zu nehmen. Frisch, saisonal, unverarbeitet. Nutze die Zeit zuhause, wirklich gutes, nahrhaftes und leckeres Essen für dich und deine Lieben zuzubereiten. Vielleicht möchtest du in dieser Zeit auch besonders dem Wert der Nahrung und unserer wunderbaren Versorgung gedenken, zum Beispiel mit einem kleinen Dankes- oder Segensritual vor jedem Essen. Das hat enorm gute Auswirkungen auf dich, deine Gemeinschaft und selbst auf dein Essen und womöglich auf deine Verdauung 😉 Kinder können natürlich bei allem wunderbar einbezogen werden.

Natur, Bewegung, Sonnenlicht

Versuche, in einem verantwortungsvollen Rahmen so viel wie möglich rauszugehen. Mit gebührenden Abstand zu den anderen, versteht sich. Die Natur ist eine absolut essentielle Kraftquelle für uns, und es ist nicht gefährlich oder fahrlässig, ganz im Gegenteil, die Natur stärkt unser Immunsystem und ist eine bereitwillige Helferin für uns in Krisenzeiten. Wir sind selbst Natur, wir gehören da hin! Sie stärkt und heilt uns. Ebenso ist es mit dem Sonnenlicht (Vitamin D3) und der Bewegung. Und der Luft. Atme! Tiefes atmen und flotte Spaziergänge im Freien halten dein Herz-Kreislaufsystem fit, klären deinen Geist, lassen Sorgen verblassen und kräftigen deine Atemorgane.

Menschliche Nähe

Klar – es gibt Einschränkungen. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, Menschen in dieser Zeit wirklich nah zu sein. So kannst du Kontakte über soziale Medien gerade besonders pflegen. Und mit deinen engsten Mitmenschen kannst du ein neues Zusammensein schaffen. Wenn es bei euch eng ist, braucht ihr vielleicht neue Regeln für bewusste Freiräume, in der jeder Zeit für sich hat. Vielleicht könnt ihr euch dann neu begegnen, mal wieder richtig zuhören, mal wieder offen sprechen, mal wieder wirklich verbunden sein. Schaut und sprecht darüber, was euch guttut. Berührt euch, auf allen Ebenen. Macht euch Komplimente und sagt dem anderen, was ihr an ihnen schätzt. Lacht zusammen! Diese menschliche Nähe ist ebenso enorm wichtig für unsere Gesundheit und sie ist es doch, die das Leben lebenswert macht, oder nicht?

Abschalten, Entspannen, Entschleunigung

Schalte doch deine Geräte jeden Tag für ein paar Stunden einfach ab und schau, was sonst noch so da ist. Vielleicht entdeckst du alte häusliche Hobbies wieder, hast Zeit für Meditation, Yoga und Entspannungsübungen, zum Lesen, kreativen Arbeiten. Gib deiner Seele Zeit. Stoppe mal für ein paar Stunden den ständigen Input aus Medien und Chats und erlebe stattdessen das Zur-Ruhe-Kommen, die Langweile. Macht dein Zuhause schön. Nimm dir Zeit für Einkehr und Innenschau. Überlege dir, was dir wirklich wichtig ist. Was ein gutes Leben für dich bedeutet. Wie möchtest du dein Leben leben, in diesen Tagen und in Zukunft? Atme durch.

So wünsche ich dir ganz viel Bewusstheit und Lebendigkeit für die nächste Zeit und darüber hinaus! Und das wichtigste dabei: Anstecken in diesem Fall erwünscht!